Auf nach Dalian

So, nachdem wir die ersten Wochen, wie gewohnt, Daheim in Yantai verbracht haben, war es mal an der Zeit ein wenig mehr zu unternehmen. Ich glaube sonst bräuchte ich später auf dem Rückflug 2 Sitze!

Yantai liegt zwar schon relativ nördlich, in der Shandon Provinz, aber dieses mal wollten wir noch ein Stück weiter in den Norden, … aber nicht zu weit, denn Winter hatten wir in Deutschland erst einmal genug! Also haben wir uns für Dalian entschieden, eine der nördlichen Hafenstädte, in der Liaoning Provinz, was eigentlich ganz praktisch ist, da sowohl Yantai als auch Dalian über große Häfen verfügen und man einfach bequem mit dem Schiff fahren kann. Da wir Nachts gefahren sind, konnten wir die 6 stündige Fahrt einfach mit Schlafen verbringen – und ich muss echt sagen, auf so einem riesen Schiff merkt man den Wellengang kein bisschen, einzig und allein der Ausblick, wenn man aus dem Zimmerfenster guckt, erinnert an die See. Naja draußen hätte man eh nicht viel gesehen, außer vielleicht mal die Lichter eines kleineren, vorbeifahrenden Schiffes.

Das schöne an Dalian ist, dort gibt es einen der größten, wenn nicht sogar den größten Zoo für Wildtiere in China. Das soll heißen, jeder Zoo, den ich bis jetzt besucht habe, egal ob in Deutschland oder im Ausland würde ohne Probleme in diesen Zoo passen – haha.

Natürlich darf in solch einem Zoo, der Besuch bei den Pandabären nicht fehlen, denn immerhin sind sie quasi ein Wahrzeichen des Landes!

Für mich, persönlich, aber das Highlight des Zoobesuches, war die Tatsache, das China einfach ganz andere Reglungen für das Halten und Füttern von Tieren hat. Wo man in Deutschland schon ärger bekommt, nur weil man mal eine Erdnuss zu den Elefanten wirft, ist es in China ganz normal, dass man vor Ort Futter kaufen kann – natürlich nicht gerade zum Sonderangebot. Aber ich rede hier nicht von langweiligen Dingen, wie Karotten oder Stroh, nein, ich rede von Fleisch, eine ganze Menge Fleisch! In lebender oder toter Form. So ist es in China durchaus nicht ungewöhnlich, mal ein lebendes Huhn in das Tigergehege zu werfen und zu zu gucken, wie sich 20 Tiger auf das Tier stürzen – bevor jetzt wieder irgendwelche Tierschützer oder Veganer rumheulen, … was meint ihr würden die Tiger in der freien Natur machen? Sich nen Gemüseburger im Supermarkt kaufen??

Leider gab es an diesem Tag aber keine lebenden Hühner und so habe ich mich mit toten begnügt und damit die Tiger und Wölfe gefüttert. Ich muss echt sagen, es hat schon was, wenn man so ein totes Stück Fleisch in ein riesen Gehege mit 20 30 wilden Tieren wirft, wie sie alle los stürmen und sich um die Beute streiten. Wobei es sicher nichts für schwache Nerven ist, speziell die Wölfe sind sehr angriffslustig und beißen sich auch mal auf der Jagd fast zu Tode, was aber – zumindest in meinen Augen – einfach nur natürlich ist, es sind halt keine zahmen Haustiere!

Mittlerweile habe ich es sogar auch mal geschafft das passende Video hochzuladen, wobei ich zu faul zum bearbeiten war (2019).

Da meine Freundin jetzt nicht so der Fan davon ist, Raubtiere mit Frischfleisch zu füttern, hat sie sich damit begnügt, 2 sehr unterhaltsame Bären mit Früchten zu füttern, wobei der eine echt zu lachen schien, immer wenn er nach oben winkte und wohl einfach noch mehr wollte.

Nach einem sehr anstrengenden, aber auch sehr grandiosen Tag im Zoo, gab es dann gegen Abend auch mal wieder etwas mehr zu essen – haha. Das wohl, zumindest für mich, interessanteste essen war dieses mal ein lebender riesen Hummer, der quasi einfach nur auf Eis gelegt wurde und dann, zumindest der untere Teil, ausgenommen wurde. Was schon zum teil etwas gruselig war, denn ab und an bewegten sich noch die Fühler. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, es war sehr lecker haha.

Alles in allem kann man sagen, ein perfekter Tag! Jedem, der mal in China, oder zumindest in der Nähe ist, kann ich diesen Zoo nur empfehlen! Es lohnt sich auf jeden Fall.