龙虎山 – Longhu Shan

Wo wir schon mal gerade im Süden, in der Jiangxi Provinz unterwegs sind, konnten wir uns natürlich einen Besuch bei 龙虎山 – Longhu Shan nicht entgehen lassen!

Auf deutsch heißt es soviel, wie der Berg des Drachens und des Tigers. Hierbei handelt es sich aber eher um ein riesiges Gebirge, als nur um einen einzelnen Berg, ein Weltkulturerbe, was sich mitten in der Jiangxi Provinz erhebt. Es erstreckt sich über eine so enorme Fläche, dass wir in der kurzen Zeit, die wir hatten, leider nur einen kleinen Teil in Augenschein nehmen konnten. Aber sollten wir jemals wieder die Gelegenheit haben und in der Gegend sein, wir wüssten glatt, wo wir hin fahren würden.

Vorher gab es aber erst einmal noch ein gemeinsames Mittagsessen. Ich mein ich bin ja ein Fan von Alkohol zum Essen, aber 12 Uhr Mittags ist dann selbst mir zu früh, um mich mit 75% Schnaps zulaufen zu lassen, gerade wenn ich noch vor habe Wandern zu gehen. Da wir aber die Gäste des Regierungschefs Provinz waren zählt ein ‚Nein‘ hier herzlich wenig, also ein zwei Gläser mit getrunken und dann vor versammelter Runde behauptet ich hätte ne Grippe und kann nicht soviel trinken. Ich weiß aber nicht, ob das wirklich ein cleverer Schachzug war, denn darauf hin gab es eine spezielle Suppe für mich. Auf meine frage hin, was es für eine Suppe sei, bekam ich nur zu hören, es sei Hühnersuppe.

Ich weiß aber nicht, ob das wirklich ein cleverer Schachzug war, denn darauf hin gab es eine spezielle Suppe für mich. Auf meine frage hin, was es für eine Suppe sei, bekam ich nur zu hören, es sei Hühnersuppe. Ich weiß zwar nicht, nach was das für euch ausschaut, aber ich kenne für gewöhnlich keine Hühner mit Klauen haha.


Naja es hat trotzdem sehr gut geschmeckt muss ich sagen und auch das Missverständnis mit dem Huhn hatte sich relativ schnell geklärt, diese spezielle Suppe hat nur den gleichen Namen wie eine Hühnersuppe, aber eigentlich handelt es sich um eine Froschsuppe – nur das diese Frösche so dick sind und so viel Fleisch haben, dass sie gerne mit Hühner verglichen werden. Ich muss sagen, auch geschmacklich kam sie dem sehr nahe!

Auch, wenn das Wetter an diesem Tag leider nicht so gut war, was es einfach faszinierend, zwischen diesen riesen Felsen und Klippen durch zu wandern, einfach eine gigantische Menge an Gestein! Aber das Highlight des Tages war wohl die Floßfahrt, auf dem Fluss, der sich seinen Weg mitten durch das Gebirge bahnt. Das man rechts und links das Wasser abbekam, war auch eher nebensächlich, da es von oben ebenfalls runterkam und mein die Fahrt unmöglich trocken überstehen konnte! Die Plastiktüten für die Füße, die die Einheimische vorher verkauften, waren somit wohl eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Nachdem man sich an die gelegentlichen Stromschnellen gewöhnt hatte, die unser Bambusfloß zum zittern brachten, war es eigentlich echt entspannend!

Man glaubt es kaum, aber selbst für Essen war gesorgt, denn ähnlich wie bei einem Drive in von McDonalds und Co, verdienten sich die Einheimischen etwas dazu, in dem sie frisch gekochtest, für diese Region typisches Essen, verkaufen. Ich dachte zwar in dem Moment, als sie unser Floß rammte ‚okay das wars dann jetzt‘ aber sie schien damit echt Übung zu haben.

Natürlich lassen wir, speziell ich uns/mir eigentlich so gut wie nie entgehen und so haben wir auch hier zugeschlagen! Ich muss sagen, es war echt lecker! Und hey, ich sehe es zwar nicht ein, Jeden in China dafür zu entlohnen, dass er sich einen Altar selbst baut und mir irgendwelche Kerzen und Gebete verkaufen will, aber diese Frau konnte echt gut kochen! Der kleine Happen zwischendurch verschaffte mir zumindest zusätzliche Energie für den restlichen Tag.

Abgesehen von den Bergen, dem Fluss und der Landschaft, gab es an Land jede Menge zu entdecken. Überall gab es, in Mitten von Bambuswäldern, kleine Dörfer oder Tempel. Auch wenn es meiner Freundin nicht wirklich zu gefallen schien, als einige Bewohner gerade dabei waren, vor ihrer Haustüre einem Huhn den Kopf abzuschlagen, … aber naja, so ist das Leben. auch wenn es sich um ein Kulturerbe und ein Touristenziel handelt, so muss man bedenken, dass hier immer noch einige Familie leben und die wollen natürlich auch etwas essen.

Überall, egal wo man hin guckte, es gab einfach immer etwas neues zu entdecken. Gerade ich, der sonst eigentlich nach einem gewissen Maß an Kultur und Sightseeing erst einmal eine Pause braucht, sich in ruhe hinsetzen will um vielleicht das ein oder andere kühle Bier zu genießen, konnte gar nicht genug bekommen.

Am Ende des Tages waren wir aber alle so geschafft, dass wir nur noch froh waren, das Gebirge zu verlassen! Und wie kann es anders sein, der Rest der Verwandschaft, zumindest die, die zu faul oder zu alt waren, um uns zu begleiten, wartete schon auf uns, …

Zu meinem Bedauern haben chinesische Politiker wohl ein ausgesprochen schlechtes Gedächtnis, denn beim Abendessen war meine Grippe wohl komplett vergessen. Da es aber spät war und ich eh sehr müde und danach nur noch schlafen wollte, habe ich ihm den Gefallen getan und ein bisschen mehr getrunken. Zumindest mit dem Einschlafen hatte ich später keine Probleme!